Grüssau

Grüssau
Grụ̈ssau,
 
polnisch Krzeszów ['kʃɛʃʊf], Ortsteil der Gemeinde Landeshut, Polen. Benediktinerinnenkloster; die Abteikirche (1728-35) bildet mit ihrer Doppelturmfassade und der malerischen Ausstattung ein einheitliches Gesamtkunstwerk und gilt als bedeutendste Barockkirche Schlesiens. Die Klostergebäude von 1662 wurden 1768 spätbarock erweitert. Pfarrkirche Sankt Joseph (1690-96) mit Dekoration von M. Willmann (1695).
 
 
Das Kloster wurde 1242 für Benediktinermönche aus Böhmen gegründet. Während der Hussitenkriege 1426/27 weitgehend zerstört, erfolgte 1454 der Wiederaufbau von Kloster und Kirche. Nach der erneuten Zerstörung im Dreißigjährigen Krieg, errichtete man im 17. und 18. Jahrhundert eine neue Klosteranlage. Nach der Säkularisierung (1810) zunehmend verfallen, wurde Grüssau 1919 durch deutsche Benediktiner aus Prag neu besiedelt. 1924 zur Abtei erhoben, entwickelte sich das Kloster (1933-44 vollständig restauriert) zum bedeutenden geistlichen Zentrum der schlesischen Katholiken. 1946 wurden die Mönche zusammen mit der deutschen Bevölkerung aus Grüssau vertrieben; in das Kloster zogen ebenfalls zwangsumgesiedelte polnische Benediktinerinnen aus Lemberg ein. 1945 kam die früher selbstständige Gemeinde (1939: 1 600 Einwohner) unter polnischer Verwaltung; ihre Zugehörigkeit zu Polen wurde durch den Deutsch-Polnischen Grenzvertrag vom 14. 11. 1990 (in Kraft seit 16. 1. 1992) anerkannt.

Universal-Lexikon. 2012.

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